Rund um Silvester – Tipps und Tricks

Warum haben Hunde Angst und Stress an Silvester?

Unsere Hunde haben sich heutzutage schon in vielerlei Hinsicht an unser komplexes Leben angepasst, jedoch bleiben natürlich natürliche Instinkte auch noch in einem gewissen Maße erhalten. Dazu gehört z.B. in gefährlichen Situationen zu Flüchten, wenn die Angst und Panik zu groß wird schaltet das Gehirn aus und es zählt nur noch wie komm ich da weg. Die Geräusche an Silvester sind für unsere Hunde nicht einzuordnen, es knallt (und das ist für uns ja schon mega laut unsere Hunde höre es noch lauter), zischt und dazu noch diese Lichtreflexe.

In der Regel sind unsere Vierbeiner an Silvester in geschlossenen Räumen und können dem Knallen so nicht entkommen und können die Situation so auch noch weniger einschätzen. Die Folge sind Hunde, die teilweise Todesängste ausstehen müssen. Die direkten Folgen und Symptome sind: Hecheln, Zittern, Sabbern, Urinieren, Futter verweigern (Tagelanges) Verkriechen unter Tischen, Betten etc. Flüchten (oft kilometerweit und bis zur Erschöpfung), teilweise auch nicht mehr urinieren können.

Es kann auch noch passieren, dass die Hunde diese Angst auf andere Situationen übertragen (generalisieren) und auch in anderen Situationen in Zukunft mit Angst reagieren – das kann extreme Kreise ziehen. Kommt es zu chronischem Stress hat das auch noch zur Folge, dass es auch zu körperlichen Problemen kommen kann.

ANGST VERSTÄRKEN? Die falsche Annahme, dass man Angst beim Hund durch Zuwendung verstärken kann, hält sich hartnäckig. Zuwendung in Form von Beschäftigung, ruhigem streicheln kann den Hund sehr unterstützen! Den Hund in seiner Angst allein zu lassen oder ihn zu ignorieren, können dagegen dafür sorgen, dass die Angst sich noch intensiviert.

Allerdings möchte ich auch dazu sagen – wir sollten auch nicht selbst in Stress und Hektik verfallen – das überträgt sich natürlich auch auf unsere Hunde und wenn wir schon Stress haben wie soll denn unser Hund dann diese Zeit ohne Stress verbringen.

Natürlich ist die Knallerei für alle unsere Tiere – sowohl für die Haustiere wie auch für die Wildtiere eine Ausnahmesituation – und auch für Menschen die schon die Erfahrung gemacht haben wie Ihr Tier an Silvester mit extremem Stress reagiert hat auch – aber es gibt auch Hunde die da entspannt rein gehen. Klebt kein Etikett an Euren Hund das lautet „mein Hund hat so Angst vor Silvester“ – versucht Euch zu entspannen, trefft einige Vorbereitungen die ich Euch nachfolgend noch schreibe und versucht die Tage so zu verbringen. 

Beobachtet Euren Hund – seit für Ihn da wenn er Euch braucht, aber geratet nicht schon im Vorfeld in Panik.

BITTE LASS DEINEN HUND NICHT ALLEINE! Biete ihm körperliche Nähe an. Körperkontakt kann dem Hund helfen, diese Situation besser zu überstehen. Achte darauf, dass der Hund sich nicht bedrängt fühlt. Vielen Hunden reicht es, sich an das Bein oder den Arm seines Menschen zu legen.

 

Was kann ich noch zusätzlich tun?

  • Musik oder Fernseher laufen lassen
  • Rechtzeitig Rollläden schließen
  • Beschäftigungsspielzeug wie ein gefüllter Kong, Leckmatte o. Ä. vorbereiten
  • Entspannungsdüfte als Raumspray oder in den Diffuser – oder wenn Ihr einen Entspannungsduft konditioniert habt diesen auf ein Tuch geben und ins Körbchen legen – sprecht mich hierzu gerne an
  • pflanzliche Präparate oder Biophotonen Pflaster (Akupunktur zum kleben – auch dazu, sprecht mich gerne an)
  • Quantum Response Technologie (Bioresonanz) – bei Ängsten aller Art sehr hilfreich – weitere Informationen findest Du auf meiner Homepage
  • RelaxoPet – sofern rechtzeitig vorher konditioniert
  • Körperkontakt wie Kuscheln, Streicheln oder Massieren anbieten (wenn der Hund sich dabei wohlfühlt)
  • Für extrem gestresste Hunde -> auf die Autobahn fahren (Dort sind meist keine Knallgeräusche zu hören und der Lärmpegel des Motors überdeckt entferntere Geräusche)
  • und für nächstes Jahr – rechtzeitiges Training – es kann immer mal passieren das man unterwegs ist und es knallt

Bei sehr gestressten Tieren bietet es sich an mehrere Dinge zu kombinieren.

Von den Tipps wie Eierlikör möchte ich abraten, Alkohol gehört nicht in den Hund – das gleiche gilt für Medikamente die augenscheinlich zu einem ruhigen Hund führen, innerlich ist der Hund aber nach wie vor in seiner Angst gefangen – für das Tier ist das die schlimmste Situation die man sich vorstellen kann. Lasst Euch da bitte ggf. gut von Eurem Tierarzt beraten. 

WICHTIG! Hunde, die Stress- oder Angstverhalten zeigen, müssen einige Tage vor, an und bis ca. eine Woche nach Silvester durch ein Halsband UND ein gut sitzendes Geschirr (oder Sicherheitsgeschirr) gesichert werden, damit ein Flüchten verhindert werden kann!

IDEEN FÜR NICHT-HUNDEHALTER:INNEN Auf Feuerwerk verzichten! Wenn Feuerwerk genutzt wird, NUR um Mitternacht zünden! Das würde uns Hundebesitzern schon sehr helfen – einfach etwas gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme.

Bei Sichtung eines flüchtenden Hundes die Polizei oder das örtliche Tierheim verständigen. Bitte NICHT versuchen, das Tier selbst einzufangen. Dies führt in der Regel zu weiteren Fluchtversuchen! Seht Ihr einen Hund auf der Straße laufen versucht die Autos rechtzeitig aufmerksam zu machen jedoch bringt Euch dabei nicht selbst in Gefahr. In der Nachbarschaft erfragen, ob ein Hund mit einer Angstproblematik in der Nähe wohnt!

Im heimischen Garten:

  • Garten ausbruchsicher gestalten – unterschätzt dabei nicht das Hunde in Panik anders reagieren können wie Ihr vermutet
  • Hund trägt auch im Garten immer ein Halsband mit Telefonnummer
  • Den Hund nicht unbeaufsichtigt lassen

Beim Spaziergang:

  • auch einige Tage vor Silvester – ab dem Verkaufstag von Silvesterböllern – Hund immer sichern!!!!!!

Ausstattung des Hundes:

  • Brustgeschirr mit 2 Bauchriemen – sog. „Sicherungsgeschirr“ oder
  • zusätzliches Halsband – mit dem Brustgeschirr verbunden.
  • Zwei Leinen am Brustgeschirr befestigt – eine in der Hand, eine an einem Bauchgurt*

*Aus Sicherheitsgründen für den Menschen, sollte der Bauchgurt zusätzlich mit einem Panikhaken ausgestattet sein und nur dann verwendet werden, wenn Sie dem Hund im Notfall körperlich gewachsen sind.

Generell gilt: Leinenpflicht bei allen Spaziergängen. Telefonnummer gut sichtbar an Halsband und Brustgeschirr anbringen. Registrierung des MikroChips des Hundes in einem Haustierregister (z.B. TASSO). Adressdaten und Telefonnummer aktuell halten. Und am besten den Hund noch mit einem GPS Tracker versehen. 

Seit diese paar Tage lieber etwas vorsichtiger auch wenn Ihr denkt Euer Hund hat kein Problem.

Vorsicht ist besser als Nachsicht !!!!!
Bleibt entspannt aber wachsam und seit für Eure Hunde da!!!!

In diesem Sinne wünsche ich Euch und Euren Hunden einen entspannten, stressfreien Rutsch ins neue Jahr.

Das Neue Jahr
soll Dir alles bringen,
was Du Dir von Herzen wünschst:
einen gesunden Freund auf vier Pfoten,
und für ihn
immer eine Hand voll Leckerlies,
eine große Wiese zum toben,
ein gemütliches Plätzchen zum dösen,
einen Partner zum Spielen
und immer etwas Wasser gegen den Durst.
Prosit Neues Jahr,
nun sei willkommen.

Eure Jessica

Trauer um ein geliebtes Tier – wie kannst Du die Trauer bewältigen?

 

In den letzten 3 ½ Jahren habe ich zwei geliebte Hunde verloren. Eddy ist 2019 nach kurzer schwerer Krankheit sehr schnell verstorben, für mich ohne Vorbereitung. Nur kann man sich auf sowas überhaupt vorbereiten?

Toni ist heute vor zwei Monaten von uns gegangen, nach 2 Jahren schwerer Krankheit. Wir sind in dieser Zeit noch enger aneinandergewachsen. Der Verlust ist obwohl man weiß, es kann jeden Tag passieren nicht leichter.

 

Wieso fällt es uns so schwer ein geliebtes Tier zu verlieren?

 

Unsere Hunde sind Familienmitglieder und daher trauern wir natürlich genauso wie wenn ein Familienmitglied stirbt. Andere Völker gehen allerdings anders um mit dem Tod wie wir und deswegen frage ich mich natürlich, wie ich mit der Trauer besser umgehen kann und daran will ich Euch teilhaben lassen.

Ich bin bei meinen Recherchen auf eine buddhistische Weisheit gestoßen die den Schlüssen bieten kann wie wir mit dem Verlust umgehen können – diese lautet:

 

Eine der größten Ursachen für Leid besteht darin, dass wir Wichtiges mit Unwichtigem verwechseln. Und dass wir Vergängliches mit Unvergänglichem verwechseln.

Yumi zeigt Unsicherheit

 

Eines was wir uns bewusst machen sollten ist – die Zeit mit unseren Hunden ist immer begrenzt – auch unsere Zeit ist begrenzt nur wir Menschen leben in der Regel etwas länger wie unsere geliebten Tiere. Leben ist vergänglich. Das sollten wir uns immer bewusst machen und in unser Leben integrieren und danach auch Leben. Die Zeit mit unseren Hunden ist begrenzt, deswegen sollten wir diese auch nutzen. Es kommt nicht darauf an wie lange man mit dem Hund zusammen ist – auch wenn wir uns natürlich alle wünschen das unsere Hunde sehr sehr alt werden.

Das wichtigste ist  – wie haben wir diese gemeinsame Zeit genutzt.

 

Einen wichtiges Motto möchte ich Euch mit auf den Weg geben den wir uns immer vor Augen führen sollten, bei allem was wir tun und dies gilt auch im Zusammenleben mit geliebten Menschen und Tieren, aber auch im Hinblick auf uns selbst:

 

     „Ich leben jeden Tag ganz bewusst.“

Das ist gerade in unserer hektischen Zeit nicht immer möglich – aber es lohnt sich, sich das immer wieder bewusst zu machen.

 

Aber macht das die Trauer wirklich einfacher?

 

Nicht vollständig, zur Trauer kommen ja noch unsere Gefühle und Gedanken dazu. Gerade wenn es um Krankheiten geht, aber auch wenn wir unsere Tiere durch einen schlimmen Unfall verlieren. Wir fragen uns, haben wir alles getan, hätten wir einen anderen Weg einschlagen müssen der dem Tier geholfen hätte, hätten wir besser aufpassen müssen. Diese Gedanken kreisen in unserem Kopf. Wir denken wir haben etwas falsch gemacht, aber……

  • kein Mensch wird alles richtig machen
  • wir wissen nie was ist richtig und was ist falsch
  • alles im Leben hat seinen Grund und seine Zeit (egal was wir tun können daher auch immer Krankheiten auftreten und nicht alle sind heilbar und manche enden auch tödlich)

Sich mit diesen Gedanken quälen bringt uns daher nicht weiter – diese Gedanken machen es uns noch schwerer die Trauer zu bewältigen.

Ich bin fest davon überzeugt:

„Du hast alles getan was möglich war“, diese Schuldgefühle helfen uns nicht weiter.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, auch ich habe diese Gedanken oft. Bei Eddy denke ich mir, hätte ich es ehr erkennen müssen? Aber ich war beim Tierarzt und es wurde leider nicht rechtzeitig erkannt. Wäre es rechtzeitig erkannt worden weiß man trotz alledem nicht ob man Ihm helfen hätte können. Trotzdem mach ich mir diese „Vorwürfe“.

Bei Toni habe ich zwei Jahre gekämpft – meine Familie, Freunde und Bekannte bestätigen alle das mehr nicht möglich gewesen wäre. Und trotzdem quälen mich diese Gedanken.

In diesen Momenten bin ich traurig und Eddy und Toni hätten das mit Sicherheit nicht gewollt. Die Zeit mit meinen zwei geliebten Hunden war aus meiner Sicht viel zu kurz und trotzdem sehr intensiv. Und ich tröste mich dann damit, dass wir immer noch verbunden sind, auch wenn ich beide nicht mehr in meine Arme schließen kann.

Kleine Rituale – gemeinsame Plätze – eine Trauerstätte, das alles kann helfen mit der Trauer etwas besser klar zu kommen – und ein positiver Blick in die Zukunft.

Was möchte ich Euch mit auf den Weg geben?

Blicke positiv in die Zukunft und quäle dich nicht mit negativen Gefühlen und Gedanken an deinen verstorbenen Hund. Schaue hin, spüre deine Gefühle und lasse los. Sodass du mit leichtem und freiem Herz die Zeit mit deinem jetzigen Hund (ja du darfst auch einen neuen Hund in dein Herz schließen) wertvoll und bewusst leben kannst. Und dann darfst und wirst du irgendwann verstehen, dass ihr niemals getrennt seid, auch wenn dein Hund körperlich nicht mehr anwesend ist.

„Ihr seid immer verbunden. Trennung ist eine Illusion.“

„Die Liebe ist stärker als der Tod“!

Angst bei Hunden

Angst bei Hunden

1. Was bedeutet Angst

Angst und Furcht sind evolutionäre Alarmanlagen, d.h. jedes Lebewesen empfindet Angst und Furcht.

Jedes Lebewesen bringt also bereits eine Veranlagung mit, die jedoch sehr individuell ist.

Gerade beim sozialen Lernen ist es auch ein Lernprozess.

Man unterscheidet zwischen Angst, Furcht und Unsicherheit.

1.1. Angst

Angst ist eine allgemeine Bezeichnung für einen emotionalen Erregungszustand. Die Erwartung das etwas passiert versetzt einen in Angst und Schrecken. Oft werden hier auch Situationen verknüpft und diese Situationen sind dann Auslöser dafür, dass diese Emotionen wieder geweckt werden.

Angst kann auch kommen ohne das konkret greifbar was passiert, dass dem Lebewesen schaden könnte. Die Gefahr muss nicht real sein, es reicht, wenn das Lebewesen es so empfindet.

1.2. Furcht

Die Furcht ist eine emotionale Reaktion eines Lebewesens auf das Wissen das von irgendetwas eine Gefahr ausgeht.

Wir haben also eine konkrete Bedrohungssituation für das Lebewesen z.B. in Hundebegegnungen oder der Hund fürchtet sich vor einer anders gekleideten Person, einem Fahrrad, einer Mülltonne, es kann aber auch plötzlich großer Lärm Furcht auslösen.

Der Hund ist im rationalen Bereich unterwegs (nicht kopflos).

1.3. Unsicherheit

In der Psychologie spricht man auch von Selbstunsicherheit. Es ist ein subjektiver emotionaler Zustand und kommt deswegen, weil das Lebewesen fehlendes Vertrauen hat (es fehlen Bewältigungsstrategien, das Lebewesen hat in sich selbst kein Vertrauen oder in seine Fähigkeiten kein Vertrauen)

Es gibt immer Situationen in denen ein Lebewesen mal unsicher ist, das heißt nicht, dass das Lebewesen pauschal unsicher ist.

Ich erkläre Dir diese Begriffe um Missverständnisse in der Kommunikation zu vermeiden. Für ein erfolgreiches Training ist es außerdem wichtig, diese Begriffe zu unterscheiden.

Jedes Lebewesen durchläuft mal eine Phase da ist es „furchtsamer“ – das müssen wir natürlich trotzdem ernst nehmen, ist aber was anderes als wenn Dein Hund dauerhafter Angst ausgesetzt ist.

Yumi zeigt Unsicherheit

2. Wie entstehen Ängste?

Die Bewertung der Situation ist immer sehr individuell und hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel welche Erfahrungen hat das Lebewesen bereits gemacht und wie empfindet das Lebewesen die Situation, taube Hunde nehmen Situationen anders wahr, alte Hunde nehmen Situationen anders wahr wie junge Hunde usw.

Es ist auch immer davon abhängig, mit welcher Erwartungshalten das Lebewesen in eine Situation geht. Lebewesen die eine Bewältigungsstrategie haben, gehen positiver in eine Situation wie Lebewesen die keine Bewältigungsstrategie habe

Auch die Befindlichkeiten sind relevant, hat ein Lebewesen Schmerzen, oder Schlafmangel bewertet es Situationen ganz anders wie ein Lebewesen das in vollem Wohlbefinden ist.

Im Notfall allerdings reagieren alle Lebewesen gleich.

3. Ursachen von Ängsten

  • genetische Veranlagung und der Charakter der Elterntiere
  • Aufzucht und Haltung
  • unsachgemäßes Training
  • unsachgemäßer Umgang in der Welpen- und Junghundephase (z.B. Mobbing in Welpen Gruppen)
  • ungünstige Menschen oder Hundebegegnungen
  • ungünstige Vermittlung aus dem Tierschutz (ein Hund ist im Keller aufgewachsen und wird dann in eine Großstadt vermittelt)
  • falsche Anwendung von Strafen
  • auch falsches Training (Angst wurde unbewusst verstärkt)

keine Bewältigungsstrategien aufgrund von:

 

  • Mangel an Sozialkompetenz (mit anderen Lebewesen, anderen Hunden, Menschen)
  • Mangel an Umweltsicherheit (Straßen, Geräusche usw.)
  • Trauma
  • Strafen im Training haben die Unsicherheit/Ängste verstärkt und haben zu Fehlverknüpfungen geführt
  • Schlechte Führung oder falsche Bestärkung durch den Menschen

4. Welche Arten von Ängsten gibt es?

Die drei häufigsten Arten sind:

Umweltängste

Das Lebewesen ist unsicher im Umgang mit fremden Umgebungen, Geräuschen, Gerüchen…

Hier findet schnell eine Generalisierung statt (erst hat der Hund Angst an Silvester, dann bei jedem Gewitter).

Soziale Ängste

Das Lebewesen ist unsicher im Umgang mit anderen Hunden, mit Menschen oder anderen Tieren.

Neophobie

Angst vor allem Neuen und Unbekannten.

5. Wie erkenne ich, wenn mein Tier Angst hat?

  • erhöhte Herzfrequenz und erhöhter Blutdruck
  • schnellere Atmung/starkes Hecheln
  • weit aufgerissene Augen/ erweiterte Pupillen
  • Zittern
  • schwitzige Pfoten
  • angelegte Ohren
  • eingezogene/eingeklemmte Rute (natürliche Rutenhaltung beachten)
  • Schuppenbildung / Haarverlust
  • Tiere urinieren unter sich
  • erhöhte Muskelanspannung
  • erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit
  • kann im Training kein Futter mehr annehmen
  • Erstarren
  • Fluchtversuche
  • ist sehr schreckhaft
  • ist sehr unruhig oder apathisch
  • Tiere wirken scheu/misstrauisch
  • Die Tiere sind auch krankheitsanfälliger (Unverträglichkeiten, immer wieder Erbrechen, Durchfall)

6. Wann wird es ungesund?

Es ist nicht gesund, wenn der Körper dauerhaft durch Angst angetrieben wird, das raubt sehr viel Energie, die Tiere sind schnell erschöpft.

7. Wie kann ich meinem Tier helfen?

Du solltest die „Ängste“ Deines Tieres nicht ignorieren, sondern Dein Tier in der Situation ernst nehmen.

Unterstütze Deinen Hund in diesen Situationen (z.B. biete Ihm Schutz bei Dir und zeige Ihm, dass Du die Situation im Griff hast).

Mit unterstützen meine ich, dass Du Deinem Tier zur Seite stehst, Ihm unter die Arme greifst, nicht das Du Dein Tier bemitleidest.

Bleibe in diesen Situationen souverän und gelassen (Deine Stimmung übertragt sich schnell auf Deinen Hund!).

Ängste werden schnell verstärkt (auch durch Aufmerksamkeit sofern das für Deinen Hund ein Verstärker ist) und generalisiert.

Da das Training sehr individuell ist, erarbeite ich gerne mit Dir gemeinsam den für Deinen Hund passenden Trainingsplan.

Solltest Du bei Deinem Hund „Ängste“ feststellen, bitte ich Dich, mich frühzeitig anzusprechen.

Grundsätzlich ist es immer wichtig, dem Tier zu „Selbstvertrauen“ zu helfen. Ich zeige Dir gerne Übungen, die das Selbstvertrauen Deines Tieres auf ganz einfache Weise stärken (kleine Mutproben, das können ganz banale Dinge sein).

Umso mehr Bewältigungsstrategien Dein Hund in seinem Werkzeugkoffer hat, umso weniger wird er zu Ängsten neigen.

Bis wir uns sehen, empfehle ich Dir Managementmaßnahmen. Wenn Du weißt, dass Dein Hund eine Situation ängstigt, dann versuche bitte, diese zu vermeiden.

Kannst Du es mal nicht vermeiden und Ihr geratet ungewollt in eine Situation die Deinen Hund in Angst und Panik versetzt, dann behalte einen kühlen Kopf und verlasse unverzüglich diese Situation. Das kann immer mal passieren.

Wenn Du die Möglichkeit hast, dann ermögliche Deinem Hund ein Umfeld, das Ihn normal ängstigen würde und lasse Ihn aus einer großen Entfernung in Ruhe beobachten. Die Entfernung ist dann richtig, wenn Dein Hund ohne ein Anzeichen von Angst in Ruhe mit der Situation auseinandersetzen kann. Stelle es Dir vor wie Doggy TV.

Setze Dich auf eine vom Weg entfernte Bank, parke Dein Auto abseits von einem Parkplatz oder vielleicht hast Du auch die Möglichkeit das Dein Hund von einem Balkon (= sicherer Ort) aus in Ruhe seine Umgebung beobachten kann.

Auch Umwelterkundungen stärken Deinen Hund – dafür ist es aber wichtig, das das Tempo Dein Hund vorgibt – sprich – nehme Dir die Zeit, das Dein Hund sich Dinge in Ruhe ansehen kann, Dinge in Ruhe erkunden kann.

Was ich Dir noch mit auf den Weg geben möchte:

Angst zehrt extrem – achte bitte daher immer darauf, dass Dein Hund genug Ruhe und Schlaf findet.

Rituale geben Deinem Hund außerdem Sicherheit – versuche den Tagesablauf so zu strukturieren, dass er für Deinen Hund vorhersehbar ist.

8. Zwei kleine Übungen vorab

8.1. Klopapierrolle

Fülle Leckerchen in eine Klopapierrolle, verschließe die Enden durch umbiegen und gebe diese Deinem Hund.

Dein Hund soll selbstständig versuchen an das Futter zu kommen.

Nach und nach kannst Du das Spiel ausbauen und auch eine ganze Kiste mit Papier oder Klopapierrollen füllen. Oder auch Eierkartons oder sonstige Schachteln verwenden.

 

8.2. Schnüffelrallye

Als Einstieg der Suchübungen kannst Du für Deinen Hund eine Leckerchen Spur auslegen (im Garten, im Wohnzimmer, aber auch im Wald macht die Übung viel Spaß).

Gerade andere Untergründe machen es sehr spannend (z.B. am Rasen, am Teppich, im Laub, im Moos us

Wenn Dein Hund dieses Spiel verstanden hat, kannst Du die Leckerchen auch mal in der Höhe verstecken, z.B. ein Wienerle an einem Ast aufgespießt. Die Suche in der Höhe ist für Deinen Hund nochmal eine ganz andere Erfahrung.

Wenn Du möchtest, kannst Du auch eine Schnüffel-Rallye für Deinen Hund gestalten. Verwende hierfür verschiedene Gegenstände (z.B. Plastikbecher, Blumentöpfe, Handtücher, ein Küchensieb, Decken, je nach Hund auch eine Folie – für den Anfang empfehle ich Dir eine die nicht so stark raschelt).

Verstecke nun die Leckerchen unter den Gegenständen und baue für Deinen Hund einen Parcours, dazwischen kannst Du auch mal ein Leckerchen etwas erhöht verstecken (z.B. auf einem Mäuerchen).

Wenn Du alles vorbereitet hast, dann schicke Deinen Hund los – er kann nun nach Herzenslust suchen.

 

Ich hoffe ich konnte Dir mit deinem Beitrag einen kleinen Einblick in dieses spannende Thema bieten.