Trauer um ein geliebtes Tier – wie kannst Du die Trauer bewältigen?

 

In den letzten 3 ½ Jahren habe ich zwei geliebte Hunde verloren. Eddy ist 2019 nach kurzer schwerer Krankheit sehr schnell verstorben, für mich ohne Vorbereitung. Nur kann man sich auf sowas überhaupt vorbereiten?

Toni ist heute vor zwei Monaten von uns gegangen, nach 2 Jahren schwerer Krankheit. Wir sind in dieser Zeit noch enger aneinandergewachsen. Der Verlust ist obwohl man weiß, es kann jeden Tag passieren nicht leichter.

 

Wieso fällt es uns so schwer ein geliebtes Tier zu verlieren?

 

Unsere Hunde sind Familienmitglieder und daher trauern wir natürlich genauso wie wenn ein Familienmitglied stirbt. Andere Völker gehen allerdings anders um mit dem Tod wie wir und deswegen frage ich mich natürlich, wie ich mit der Trauer besser umgehen kann und daran will ich Euch teilhaben lassen.

Ich bin bei meinen Recherchen auf eine buddhistische Weisheit gestoßen die den Schlüssen bieten kann wie wir mit dem Verlust umgehen können – diese lautet:

 

Eine der größten Ursachen für Leid besteht darin, dass wir Wichtiges mit Unwichtigem verwechseln. Und dass wir Vergängliches mit Unvergänglichem verwechseln.

Yumi zeigt Unsicherheit

 

Eines was wir uns bewusst machen sollten ist – die Zeit mit unseren Hunden ist immer begrenzt – auch unsere Zeit ist begrenzt nur wir Menschen leben in der Regel etwas länger wie unsere geliebten Tiere. Leben ist vergänglich. Das sollten wir uns immer bewusst machen und in unser Leben integrieren und danach auch Leben. Die Zeit mit unseren Hunden ist begrenzt, deswegen sollten wir diese auch nutzen. Es kommt nicht darauf an wie lange man mit dem Hund zusammen ist – auch wenn wir uns natürlich alle wünschen das unsere Hunde sehr sehr alt werden.

Das wichtigste ist  – wie haben wir diese gemeinsame Zeit genutzt.

 

Einen wichtiges Motto möchte ich Euch mit auf den Weg geben den wir uns immer vor Augen führen sollten, bei allem was wir tun und dies gilt auch im Zusammenleben mit geliebten Menschen und Tieren, aber auch im Hinblick auf uns selbst:

 

     „Ich leben jeden Tag ganz bewusst.“

Das ist gerade in unserer hektischen Zeit nicht immer möglich – aber es lohnt sich, sich das immer wieder bewusst zu machen.

 

Aber macht das die Trauer wirklich einfacher?

 

Nicht vollständig, zur Trauer kommen ja noch unsere Gefühle und Gedanken dazu. Gerade wenn es um Krankheiten geht, aber auch wenn wir unsere Tiere durch einen schlimmen Unfall verlieren. Wir fragen uns, haben wir alles getan, hätten wir einen anderen Weg einschlagen müssen der dem Tier geholfen hätte, hätten wir besser aufpassen müssen. Diese Gedanken kreisen in unserem Kopf. Wir denken wir haben etwas falsch gemacht, aber……

  • kein Mensch wird alles richtig machen
  • wir wissen nie was ist richtig und was ist falsch
  • alles im Leben hat seinen Grund und seine Zeit (egal was wir tun können daher auch immer Krankheiten auftreten und nicht alle sind heilbar und manche enden auch tödlich)

Sich mit diesen Gedanken quälen bringt uns daher nicht weiter – diese Gedanken machen es uns noch schwerer die Trauer zu bewältigen.

Ich bin fest davon überzeugt:

„Du hast alles getan was möglich war“, diese Schuldgefühle helfen uns nicht weiter.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, auch ich habe diese Gedanken oft. Bei Eddy denke ich mir, hätte ich es ehr erkennen müssen? Aber ich war beim Tierarzt und es wurde leider nicht rechtzeitig erkannt. Wäre es rechtzeitig erkannt worden weiß man trotz alledem nicht ob man Ihm helfen hätte können. Trotzdem mach ich mir diese „Vorwürfe“.

Bei Toni habe ich zwei Jahre gekämpft – meine Familie, Freunde und Bekannte bestätigen alle das mehr nicht möglich gewesen wäre. Und trotzdem quälen mich diese Gedanken.

In diesen Momenten bin ich traurig und Eddy und Toni hätten das mit Sicherheit nicht gewollt. Die Zeit mit meinen zwei geliebten Hunden war aus meiner Sicht viel zu kurz und trotzdem sehr intensiv. Und ich tröste mich dann damit, dass wir immer noch verbunden sind, auch wenn ich beide nicht mehr in meine Arme schließen kann.

Kleine Rituale – gemeinsame Plätze – eine Trauerstätte, das alles kann helfen mit der Trauer etwas besser klar zu kommen – und ein positiver Blick in die Zukunft.

Was möchte ich Euch mit auf den Weg geben?

Blicke positiv in die Zukunft und quäle dich nicht mit negativen Gefühlen und Gedanken an deinen verstorbenen Hund. Schaue hin, spüre deine Gefühle und lasse los. Sodass du mit leichtem und freiem Herz die Zeit mit deinem jetzigen Hund (ja du darfst auch einen neuen Hund in dein Herz schließen) wertvoll und bewusst leben kannst. Und dann darfst und wirst du irgendwann verstehen, dass ihr niemals getrennt seid, auch wenn dein Hund körperlich nicht mehr anwesend ist.

„Ihr seid immer verbunden. Trennung ist eine Illusion.“

„Die Liebe ist stärker als der Tod“!

Angst bei Hunden

Angst bei Hunden

1. Was bedeutet Angst

Angst und Furcht sind evolutionäre Alarmanlagen, d.h. jedes Lebewesen empfindet Angst und Furcht.

Jedes Lebewesen bringt also bereits eine Veranlagung mit, die jedoch sehr individuell ist.

Gerade beim sozialen Lernen ist es auch ein Lernprozess.

Man unterscheidet zwischen Angst, Furcht und Unsicherheit.

1.1. Angst

Angst ist eine allgemeine Bezeichnung für einen emotionalen Erregungszustand. Die Erwartung das etwas passiert versetzt einen in Angst und Schrecken. Oft werden hier auch Situationen verknüpft und diese Situationen sind dann Auslöser dafür, dass diese Emotionen wieder geweckt werden.

Angst kann auch kommen ohne das konkret greifbar was passiert, dass dem Lebewesen schaden könnte. Die Gefahr muss nicht real sein, es reicht, wenn das Lebewesen es so empfindet.

1.2. Furcht

Die Furcht ist eine emotionale Reaktion eines Lebewesens auf das Wissen das von irgendetwas eine Gefahr ausgeht.

Wir haben also eine konkrete Bedrohungssituation für das Lebewesen z.B. in Hundebegegnungen oder der Hund fürchtet sich vor einer anders gekleideten Person, einem Fahrrad, einer Mülltonne, es kann aber auch plötzlich großer Lärm Furcht auslösen.

Der Hund ist im rationalen Bereich unterwegs (nicht kopflos).

1.3. Unsicherheit

In der Psychologie spricht man auch von Selbstunsicherheit. Es ist ein subjektiver emotionaler Zustand und kommt deswegen, weil das Lebewesen fehlendes Vertrauen hat (es fehlen Bewältigungsstrategien, das Lebewesen hat in sich selbst kein Vertrauen oder in seine Fähigkeiten kein Vertrauen)

Es gibt immer Situationen in denen ein Lebewesen mal unsicher ist, das heißt nicht, dass das Lebewesen pauschal unsicher ist.

Ich erkläre Dir diese Begriffe um Missverständnisse in der Kommunikation zu vermeiden. Für ein erfolgreiches Training ist es außerdem wichtig, diese Begriffe zu unterscheiden.

Jedes Lebewesen durchläuft mal eine Phase da ist es „furchtsamer“ – das müssen wir natürlich trotzdem ernst nehmen, ist aber was anderes als wenn Dein Hund dauerhafter Angst ausgesetzt ist.

Yumi zeigt Unsicherheit

2. Wie entstehen Ängste?

Die Bewertung der Situation ist immer sehr individuell und hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel welche Erfahrungen hat das Lebewesen bereits gemacht und wie empfindet das Lebewesen die Situation, taube Hunde nehmen Situationen anders wahr, alte Hunde nehmen Situationen anders wahr wie junge Hunde usw.

Es ist auch immer davon abhängig, mit welcher Erwartungshalten das Lebewesen in eine Situation geht. Lebewesen die eine Bewältigungsstrategie haben, gehen positiver in eine Situation wie Lebewesen die keine Bewältigungsstrategie habe

Auch die Befindlichkeiten sind relevant, hat ein Lebewesen Schmerzen, oder Schlafmangel bewertet es Situationen ganz anders wie ein Lebewesen das in vollem Wohlbefinden ist.

Im Notfall allerdings reagieren alle Lebewesen gleich.

3. Ursachen von Ängsten

  • genetische Veranlagung und der Charakter der Elterntiere
  • Aufzucht und Haltung
  • unsachgemäßes Training
  • unsachgemäßer Umgang in der Welpen- und Junghundephase (z.B. Mobbing in Welpen Gruppen)
  • ungünstige Menschen oder Hundebegegnungen
  • ungünstige Vermittlung aus dem Tierschutz (ein Hund ist im Keller aufgewachsen und wird dann in eine Großstadt vermittelt)
  • falsche Anwendung von Strafen
  • auch falsches Training (Angst wurde unbewusst verstärkt)

keine Bewältigungsstrategien aufgrund von:

 

  • Mangel an Sozialkompetenz (mit anderen Lebewesen, anderen Hunden, Menschen)
  • Mangel an Umweltsicherheit (Straßen, Geräusche usw.)
  • Trauma
  • Strafen im Training haben die Unsicherheit/Ängste verstärkt und haben zu Fehlverknüpfungen geführt
  • Schlechte Führung oder falsche Bestärkung durch den Menschen

4. Welche Arten von Ängsten gibt es?

Die drei häufigsten Arten sind:

Umweltängste

Das Lebewesen ist unsicher im Umgang mit fremden Umgebungen, Geräuschen, Gerüchen…

Hier findet schnell eine Generalisierung statt (erst hat der Hund Angst an Silvester, dann bei jedem Gewitter).

Soziale Ängste

Das Lebewesen ist unsicher im Umgang mit anderen Hunden, mit Menschen oder anderen Tieren.

Neophobie

Angst vor allem Neuen und Unbekannten.

5. Wie erkenne ich, wenn mein Tier Angst hat?

  • erhöhte Herzfrequenz und erhöhter Blutdruck
  • schnellere Atmung/starkes Hecheln
  • weit aufgerissene Augen/ erweiterte Pupillen
  • Zittern
  • schwitzige Pfoten
  • angelegte Ohren
  • eingezogene/eingeklemmte Rute (natürliche Rutenhaltung beachten)
  • Schuppenbildung / Haarverlust
  • Tiere urinieren unter sich
  • erhöhte Muskelanspannung
  • erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit
  • kann im Training kein Futter mehr annehmen
  • Erstarren
  • Fluchtversuche
  • ist sehr schreckhaft
  • ist sehr unruhig oder apathisch
  • Tiere wirken scheu/misstrauisch
  • Die Tiere sind auch krankheitsanfälliger (Unverträglichkeiten, immer wieder Erbrechen, Durchfall)

6. Wann wird es ungesund?

Es ist nicht gesund, wenn der Körper dauerhaft durch Angst angetrieben wird, das raubt sehr viel Energie, die Tiere sind schnell erschöpft.

7. Wie kann ich meinem Tier helfen?

Du solltest die „Ängste“ Deines Tieres nicht ignorieren, sondern Dein Tier in der Situation ernst nehmen.

Unterstütze Deinen Hund in diesen Situationen (z.B. biete Ihm Schutz bei Dir und zeige Ihm, dass Du die Situation im Griff hast).

Mit unterstützen meine ich, dass Du Deinem Tier zur Seite stehst, Ihm unter die Arme greifst, nicht das Du Dein Tier bemitleidest.

Bleibe in diesen Situationen souverän und gelassen (Deine Stimmung übertragt sich schnell auf Deinen Hund!).

Ängste werden schnell verstärkt (auch durch Aufmerksamkeit sofern das für Deinen Hund ein Verstärker ist) und generalisiert.

Da das Training sehr individuell ist, erarbeite ich gerne mit Dir gemeinsam den für Deinen Hund passenden Trainingsplan.

Solltest Du bei Deinem Hund „Ängste“ feststellen, bitte ich Dich, mich frühzeitig anzusprechen.

Grundsätzlich ist es immer wichtig, dem Tier zu „Selbstvertrauen“ zu helfen. Ich zeige Dir gerne Übungen, die das Selbstvertrauen Deines Tieres auf ganz einfache Weise stärken (kleine Mutproben, das können ganz banale Dinge sein).

Umso mehr Bewältigungsstrategien Dein Hund in seinem Werkzeugkoffer hat, umso weniger wird er zu Ängsten neigen.

Bis wir uns sehen, empfehle ich Dir Managementmaßnahmen. Wenn Du weißt, dass Dein Hund eine Situation ängstigt, dann versuche bitte, diese zu vermeiden.

Kannst Du es mal nicht vermeiden und Ihr geratet ungewollt in eine Situation die Deinen Hund in Angst und Panik versetzt, dann behalte einen kühlen Kopf und verlasse unverzüglich diese Situation. Das kann immer mal passieren.

Wenn Du die Möglichkeit hast, dann ermögliche Deinem Hund ein Umfeld, das Ihn normal ängstigen würde und lasse Ihn aus einer großen Entfernung in Ruhe beobachten. Die Entfernung ist dann richtig, wenn Dein Hund ohne ein Anzeichen von Angst in Ruhe mit der Situation auseinandersetzen kann. Stelle es Dir vor wie Doggy TV.

Setze Dich auf eine vom Weg entfernte Bank, parke Dein Auto abseits von einem Parkplatz oder vielleicht hast Du auch die Möglichkeit das Dein Hund von einem Balkon (= sicherer Ort) aus in Ruhe seine Umgebung beobachten kann.

Auch Umwelterkundungen stärken Deinen Hund – dafür ist es aber wichtig, das das Tempo Dein Hund vorgibt – sprich – nehme Dir die Zeit, das Dein Hund sich Dinge in Ruhe ansehen kann, Dinge in Ruhe erkunden kann.

Was ich Dir noch mit auf den Weg geben möchte:

Angst zehrt extrem – achte bitte daher immer darauf, dass Dein Hund genug Ruhe und Schlaf findet.

Rituale geben Deinem Hund außerdem Sicherheit – versuche den Tagesablauf so zu strukturieren, dass er für Deinen Hund vorhersehbar ist.

8. Zwei kleine Übungen vorab

8.1. Klopapierrolle

Fülle Leckerchen in eine Klopapierrolle, verschließe die Enden durch umbiegen und gebe diese Deinem Hund.

Dein Hund soll selbstständig versuchen an das Futter zu kommen.

Nach und nach kannst Du das Spiel ausbauen und auch eine ganze Kiste mit Papier oder Klopapierrollen füllen. Oder auch Eierkartons oder sonstige Schachteln verwenden.

 

8.2. Schnüffelrallye

Als Einstieg der Suchübungen kannst Du für Deinen Hund eine Leckerchen Spur auslegen (im Garten, im Wohnzimmer, aber auch im Wald macht die Übung viel Spaß).

Gerade andere Untergründe machen es sehr spannend (z.B. am Rasen, am Teppich, im Laub, im Moos us

Wenn Dein Hund dieses Spiel verstanden hat, kannst Du die Leckerchen auch mal in der Höhe verstecken, z.B. ein Wienerle an einem Ast aufgespießt. Die Suche in der Höhe ist für Deinen Hund nochmal eine ganz andere Erfahrung.

Wenn Du möchtest, kannst Du auch eine Schnüffel-Rallye für Deinen Hund gestalten. Verwende hierfür verschiedene Gegenstände (z.B. Plastikbecher, Blumentöpfe, Handtücher, ein Küchensieb, Decken, je nach Hund auch eine Folie – für den Anfang empfehle ich Dir eine die nicht so stark raschelt).

Verstecke nun die Leckerchen unter den Gegenständen und baue für Deinen Hund einen Parcours, dazwischen kannst Du auch mal ein Leckerchen etwas erhöht verstecken (z.B. auf einem Mäuerchen).

Wenn Du alles vorbereitet hast, dann schicke Deinen Hund los – er kann nun nach Herzenslust suchen.

 

Ich hoffe ich konnte Dir mit deinem Beitrag einen kleinen Einblick in dieses spannende Thema bieten.